Über die Arbeit und den Künstler

„In der Auseinandersetzung mit den Begriffen Leben und Tod bildet für mich der Übergang einen zentralen Aspekt, den ich in und mit meiner Arbeit in der evangelischen Kirche in Stockheim vergegenständlichen möchte. Zugleich bildet die Arbeit eine Hommage an das künstlerische Wirken meines kürzlich verstorbenen Vaters, des Künstlers Kunibert Fritz.

In meiner Wahrnehmung handelt es sich um einen Kreislauf und so, wie es schwarz nicht ohne weiß gibt, bilden die zwei Zustände, das Leben und der Tod, eine „Einheit“ – die Einheit von Endlichkeit und Unendlichkeit. Mein Ziel ist es, den Übergang von Leben und Tod in abstrakter Form visuell sichtbar zu machen, was im Kirchenraum mit Interventionen geschehen wird.

Bemalte Plexiglas-Scheiben als Übergang von Schwarz und Weiß versinnbildlichen den Übergang von Leben und Tod. Sie assoziieren gleichzeitig die verblasste Angst vor Corona und verbinden sie mit dem Jetzt. Das Spannende dieser Durchdringung liegt im Unsichtbaren, im Zwischenraum, wo sich Malerisches und Raumplastisches begegnen. Hier entsteht die Schwingung, die eine Art Feldwirkung erzeugt.

Mit meiner Arbeit im Kirchenraum soll ein Bild der Wirkung und des Überganges von Leben und Tod entstehen, da sich Wirklichkeit nicht darstellen, sondern nur herstellen lässt.“  (Jan Daniel Fritz)

Eine der Besonderheiten des Projekts ‚Kunst in Kirchen‘ ist, dass bei jedem Durchlauf ein/e Künstler/in aus dem Wetteraukreis vertreten ist. In diesem Jahr ist dies der in Friedberg lebende Künstler Jan Daniel Fritz. Seine installative und raumbezogene Arbeit wird in der evangelischen Kirche in Stockheim zu sehen sein.


Nach der Ausbildung zum Diplom-Designer von 1992-1997 an der HfG Offenbach erfolgten seit 1997 u.a. die Ausbildung zur Kunst-Nachlassverwaltung an der UdK / Berlin sowie Tätigkeiten im Bereich Filmproduktion (Werbung, Imagefilm, Spielfilm) etwa als Regisseur, Produktionsleiter und Aufnahmeleiter. Seit 2023 ist Fritz für die renommierte Edition & Galerie Hoffmann in Friedberg tätig.

Seit den 90er Jahren setzte Fritz Videokunst-Installationen und Kurzfilmproduktionen um, seit 2020 in Kombination mit Malerei.
2020-2023 erfolgten gemeinsame Arbeiten mit seinem Vater, dem kürzlich verstorbenen Künstler Kunibert Fritz.

Prominente Arbeiten der letzten Jahre ist die Videoinstallation „Der Panther“, Kunstverein Friedberg, 2022 und 2022-2023 eine virtuelle 3D Skulptur im Vasarely Museum, Budapest zur Ausstellung Kunibert Fritz „Einheit in Zweiheit“. 2023 zeichnete Fritz als Kurator der Ausstellung „Kunibert Fritz & die Liebe zum Design“ im Kunstverein Mörfelden Walldorf verantwortlich.