Romana Menze-Kuhn
In der Stadtkirche Nidda werden im Rahmen des Kunstprojekts die Arbeiten von Romana Menze-Kuhn zu sehen sein.
1957 geboren in Würzburg/M
Romana Menze-Kuhn lebt in Eschborn/Frankfurt am Main.
1977-88: Ausbildung Tanz, Pantomime in Frankfurt; Ausbildungen im Performance Centre NY sowie im ClownTheatre NY
1988-96: Lehrgänge u.a. im Berufsverband Bildender Künstler sowie in der Städelschule Frankfurt
Die Künstlerin ist neben ihrer Malerei für ihre Installationen und Arbeiten im öffentlichen Raum wie die Großskulptur „Nahtstelle Müll-Fenster zur Deponie“ in Flörsheim bekannt. In ihrem Werk verarbeitet sie verschiedene künstlerische Medien zu ästhetischen, inhaltlichen und kritischen Arbeiten. Oft nimmt sie dabei Bezug auf die Wechselwirkung zwischen Mensch und Natur, die Veränderung von Orten und Räumen im Zusammenhang mit dem gesellschaftlichen Wandel und dem Einfluss des Menschen.
Für ihre Arbeit hat Romana Menze-Kuhn zahlreiche Auszeichnungen wie den Kunstförderpreis der Stadt Schwalbach/Ts und den St. Andreas-Kunstpreis sowie das Moldau-Stipendium im Egon Schiele Art Centum erhalten. Zuletzt war sie für den Kunstpreis der Erzdiözese Freiburg nominiert.
Die hierfür präsentierte Installation wird im Rahmen von Kunst in Kirchen in der Stadtkirche in Nidda zu sehen sein. Mit ihren ‚Behausungen‘ setzt sie sich kritisch mit Massenfluchten und Flüchtlingen sowie deren Schicksalen auf dem Weg in die Freiheit auseinander.
In einem Statement äußert sich Romana Menze-Kuhn über ihr Projekt: „Jeden Tag bin ich über die Medien mit den Massenfluchten der Flüchtlinge auf dem Weg in die Freiheit konfrontiert. Noch nie waren weltweit so viele Menschen auf der Flucht vor Krieg, Gewalt, Leid und politischer Verfolgung.
Meine künstlerische Metapher für dieses Leid ist die ‚Behausung‘ aus Europaletten, dem genormten Einheitsmaß für den Transport für Waren in Europa und den Rettungsfolien aus dem ‚Erste Hilfe Kasten‘. Wie in anderen Arbeiten benutze ich Material, das ich im Alltag vorfinde, und stelle dies in einen neuen Kontext. Da ich meist ortsbezogen arbeite, benutze ich zusätzlich noch eine Kirchenbank aus der Stadtkirche Nidda. Mit einfachen Mitteln entsteht so eine Unterkunft.
Das einfache Material der genormten Europaletten erhält in meiner Installation existentielle Bedeutung, indem es ein Bedürfnis stillt, das alle Menschen gleichermaßen haben – der Wunsch nach Schutz und Geborgenheit. Die Rettungsfolien, die ursprünglich aus der Raumfahrt kommen, schützen vor kalter und warmer Luft: Kälte, Unterkühlung, Nässe, Hitze. Zur Wärmeerhaltung wird die goldene Seite nach außen gewendet, damit ein Luftpolster zur Person die Eigenwärme hält. Bei Hitze dagegen wird die silberne Seite nach außen gedreht. Zusätzlich haben sie die Farben Gold und Silber, die an arm und reich denken lassen, ebenso an die heraldischen Farben (Gelb und Weiß) der katholischen Kirche.
Ich stelle Fragen nach Heimat, Geborgenheit und Sicherheit. Was nehme ich auf mich, um in die Freiheit zu kommen? Ich möchte den Betrachter körperlich ansprechen und ihm mit der ‚Behausung’ eine Vorstellung geben, wie es Menschen geht, die alles hinter sich lassen, um in ihrer Heimat Krieg, Verfolgung und Unterdrückung zu entgehen. Dabei soll immer die Frage „Wie gehe ich selbst damit um?“ angeregt werden."
Weitere Infos: www.romanamenzekuhn.de
Evangelische Stadtkirche zum Heiligen Geist in Nidda
Die evangelische Kirche in Nidda wurde in den Jahren 1615 bis 1618 erbaut. Seit jeher wird sie als Stadtkirche bezeichnet, da sie innerhalb der Stadt errichtet wurde, anders als die Johanniterkirche, die außerhalb der Mauern der Stadt lag. Die Stadtkirche war von Anfang an evangelisch und als Zuhörerkirche konzipiert. Sie wurde daher auch nicht nach einem Heiligen benannt.
Am 03. Mai 1618 wurde sie eingeweiht und erhielt den Namen „Zum heiligen Geist“. Sie ist die älteste Saalkirche in Hessen.
Weitere Informationen unter: www.stadtkirche-nidda.de
Evangelische Stadtkirche zum Heiligen Geist
Nidda
Pfarrgasse 1
63667 Nidda